Iphigenie Bergbau liefert Ton für Breitscheider Töpferkurse

Am vergangenen Donnerstag fand ein Austauschtreffen vor den Toren Breitscheids auf dem Betriebsgelände der Iphigenie Bergbau GmbH statt. Der sympathische Geschäftsführer Berthold Müller hatte Malte Joel Thielmann vom Töpfer- und Häfnermuseum sowie Thiemo Kaiser von der Gemeinde Breitscheid zu einem Kennenlernen eingeladen. Hierfür ein Dankeschön für das herzliche Willkommen und die äußerst interessante Führung:

Im Jahr 2020 hat Berthold Müller mit seiner Frau Andrea die Firma Iphigenie Bergbau GmbH übernommen und sie bauen in drei Gruben mit 9 Mitarbeitenden neben Ton auch Bentonit ab. Herr Müller beschreibt einen sehr nachhaltigen Abbau, denn nahezu 100 % des Materials kann verwertet werden. Wie im Bild schön zu erkennen ist, bildet die erste Schicht Basalt. Der Basalt findet z.B. als Wassersteine Verwendung. Darunter liegen in Schichten das Bentonit, das u.a. die Eigenschaft aufweist, Wasser stark binden zu können und z.B. Giftstoffe zu speichern. Dies führt dazu, dass dieser Baustoff u.a. in Katzenstreu, aber auch bei der Herstellung von Medikamenten zum Einsatz kommt. In der darunterliegenden Schicht wird Ton abgebaut, der ein Farbspektrum von weiß bis gelb und sogar rötlich aufweisen kann. Der Ton findet eine breite Anwendung, u.a. in der Herstellung von Fliesen, im Gesundheitswesen, der Herstellung von Stromspeichern, im Baugewerbe und vielem mehr. Also praktisch kann uns im täglichen Leben alles begegnen, das durch den Rohstoff Ton hergestellt oder verarbeitet wurde. Eine Tatsache, die dem Autor so nicht bewusst war und die größte Überraschung am Besuch dargestellt hat.

Der eigentliche Grund des Besuches stellte den Einkauf von Ton für die Töpferkurse im Töpfer-und Häfnermuseum dar. In diesem Herbst finden 4 Kurse statt. Einer davon wird von Malte Joel Hartmann geleitet, der sich auch federführend um den Einkauf der Materialien kümmert. Wir freuen uns, dass zukünftig das Material aus heimischem Abbau verwendet werden kann und bedanken uns für die Hilfsbereitschaft der Familie Müller.

Am 6.+7. Dezember plant das Team um Bürgermeister Lay und seinen engagierten Kursleiter/innen ein Ausstellungswochenende im Töpfer-und Häfnermuseum Breitscheid. Hier soll es u.a. die Gegenstände zu sehen geben, die die Kursteilnehmenden in den 4 Töpferkursen hergestellt haben.

Stand: 18.07.2025

Töpferkurse für Kinder und Jugendliche im Töpfer- und Häfnermuseum Breitscheid

Wir verzeichnen in den letzten Jahren eine erhöhte Nachfrage nach Töpferkursen für Kinder und Jugendliche. Daher werden im zweiten Semester 2025 zwei Töpferkurse für Kinder und Jugendliche im Töpfer- und Häfnermuseum Breitscheid, Kirchstraße 27, stattfinden.

Kursbeginn für Kinder (ab 6 Jahre bis 10 Jahre) ist ab 2. September 2025 immer dienstags in der Zeit von 14:00 bis 16:00 Uhr. Insgesamt finden 12 Kurseinheiten à 2 Stunden statt, die Kursgebühr beträgt 100,00 EUR zzgl. Materialkosten. Die Anmeldefrist läuft bis zum 22.08.2025.

Zusätzlich bieten wir einen Kurs für Jugendliche (ab 11 Jahre bis 18 Jahre) ab 20.10.2025 immer montags in der Zeit von 15:00 bis 17:00 Uhr an. Insgesamt finden 6 Kurseinheiten à 2 Stunden statt, die Kursgebühr beträgt 65,00 EUR zzgl. Materialkosten. Die Anmeldfrist läuft bis zum 10.10.2025.

Pro Kurs können 8 Kinder/Jugendliche teilnehmen. Sollten sich nicht genügend Kursteilnehmende anmelden, behalten wir uns das Recht vor, den Kurs komplett abzusagen.

Die Vergabe der Kursplätze richtet sich nach dem Eingang der Anmeldung.  Anmeldungen nehmen wir gerne per Mail entgegen:

veranstaltungen(at)gemeinde-breitscheid.de

Für Fragen stehen wir Ihnen telefonisch unter 02777 913321 zur Verfügung.

Viele Grüße aus dem Kulturbüro

 

Stand: 10.07.2025

 

 

Töpfermuseum Breitscheid

Keramiktradition Breitscheid - immaterielles Kulturerbe der UNESCO: Im Museum trift Tradition auf Moderne. Von Gebrauchskeramik, wie Eierkäsformen, Kannen, Schüsseln und alten Wasserleitungen aus 260 Jahren, über die tönerne Armee der chinesischen Stadt Xian bis hin zur modernen Keramik im 21. Jahrhundert in Raumfahrt und Medizintechnik erlebt der Besucher die Vieleistigkeit des Materials Ton.

Öffnungszeiten:                                                                                                                                                                                                                
Mai - September, jeden 1. und 3. Sonntag im Monat von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr oder nach Vereinbarung (Frau Hadmut Hildebrandt, Museumsleitung und Töpfermeisterin, Tel. 02771/21113 oder 0171/5787376 ).

Eintrittspreise:
Erwachsene, 2,00 Euro, Kinder 1,00 Euro, Führung, 20,00 Euro

Adresse:
Töpfer- und Häfnermuseum, Kirchstraße 27, 35767 Breitscheid

Linktipp:  https://vimuseo.de/museum/toepfermuseum_breitscheid-breitscheid 


Museum "Erdbachium - Zentrum für Kalk, Kelten und Kultur"

Neue Wege geht das Museum in Breitscheid-Erdbach seit seiner Wiedereröffnung. Zwar stehen weiterhin die Dauerpräsentationen im Mittelpunkt, zu denen vor allem die Fossilien aus der Devonzeit und die Originalfunde aus keltischer Zeit vor 2500 Jahren gehören. Sie stammen alle aus der unmittelbaren Umgebung, sind dennoch von großer regionaler Bedeutung.

Das zweite Standbein des „Erdbachiums“, wie das Museum jetzt heißt, sollen wechselnde Sonderausstellungen werden. Derzeit ist es dabei, sich zu einem Anlaufpunkt erster Güte für Modellbahner und –bauer zu entwickeln.

Schon seit Ende März zeigt der Driedorfer Karl-Heinz Schwarze seine Module, auf denen er exakt Szenen der einstigen Westerwald-Querbahn nachgebaut hat. Im Mittelpunkt stehen der Bahnhof und die Gleisanlagen seines Wohnortes, wie diese um 1960 aussahen.

Jetzt kommt ein weiteres Thema hinzu, ebenfalls im Maßstab 1:87 und mit starkem Bezug zu unserer Heimat. Lastzüge heimischer Speditionen baut seit über dreißig Jahren Klaus Dieter Bott nach. Von der Lackierung über die Schriftzüge auf den Planen, Koffern und Tanks bis zu den Nummernschildern stimmen sie exakt mit dem großen Vorbild überein. Knapp einhundert seiner Glieder- und Sattelzüge stellt der Medenbacher ab dem 5. Mai im Erdbachium aus. Derzeit sind es vor allem welche der Speditionen Kubo (Breitscheid) und Waldschmidt (Dillenburg).

Ein kleines Hafendiorama fügt der junge Breitscheider Finn Luca Klein zur Ausstellung bei.

Öffnungszeiten:

Jeweils am ersten und am dritten Sonntag im Monat zwischen 14 und 17 Uhr.

Der Fahrbetrieb der Mini-Züge beschränkt sich auf den ersten Sonntag.

Eintrittspreise:

2 Euro, reduziert 1 Euro.

Linktipp:  https://vimuseo.de/museum/erdbachium_zentrum_fuer_kalk_kelten_und_kultur-breitscheid  

 

-------  AKTUELLES ------

Im Erdbachium wird künftig auch die Sage über die Zwerge und den verschwundenen Bach dargestellt

Breitscheid-Erdbach (ulh). Um eine neue Präsentation reicher ist neuerdings das Erdbachium: Am Sonntag, d. 16. Juni wird erstmals ein knapp drei Quadratmeter großes Diorama der Öffentlichkeit vorgestellt, das an die Sage der Zwerge und dem verschwundenen Bach oberhalb des Dorfes erinnern soll.

Diese Karstlandschaft zwischen Erdbach und der Kerngemeinde Breitscheid hat zu vielerlei geologischen Eigentümlichkeiten geführt. Neben einem großen Höhlensystem, das inzwischen auf über zwölf Kilometern erforscht und vermessen ist, gehört auch der Erdbach dazu, der im Kleingrubenloch am Ortsrand von Erdbach verschwindet und erst wieder am Erdbacher Schützenhaus ans Tageslicht tritt.

Das bildete die Grundlage für eine Sage, die seit Jahrhunderten hier erzählt wird. Wegen Konflikten, die die Breitscheider angeblich mit den hier unterirdisch lebenden Zwergen hatten, nahmen diese ihnen schließlich das Wasser weg, das zuvor in den heißen Monaten die örtlichen Wiesen und Äcker bewässert hatte.

Der Natur- und Vogelschutzverein von Erdbach hatte im letzten Jahr die Idee, dieses Ereignis bildlich nachzustellen. Kinder aus diesem Dorf stellten  im  letzten Jahr im Breitscheider Töpfermuseum Zwerge aus Ton her. Auch die Miniaturlandschaft, in die diese Sagenfiguren platziert wurden, hat ihre eigene Geschichte: Große Teile davon, die die Felsenlandschaft nachahmen sollen, stammen von der prächtigen alten Dorflinde, die vor fünf Jahren in einem Alter von vermutlich 750 Jahren von einem Gewitter zerstört wurde.  Ein etwa drei Meter großer Stumpf blieb stehen – und der ist aus dem Zimmer zu sehen, in dem jetzt die Szenerie aufgebaut ist.

Nicht nur diese Dauerpräsentation ist ab dem kommenden neu zu sehen. Ausgebaut wurde auch die Sonderausstellung mit den Playmobil-Figuren. Während die Dillenburgerin Insa Warfsmann schon bei der Neueröffnung des Museums Ende März gut fünfzig dieser Spielzeug-Menschen aufgebaut hatte, die einen Zug römischer Legionäre darstellen, hat sie jüngst noch weitere Figuren aus ihrem Fundus hinzugefügt. Gemeinsam haben sie alle, dass sie Szenen des einstigen römischen Weltreichs darstellen. Und die Römer wiederum waren vor zweitausend Jahren die dauerhaften Gegenspieler der Kelten, und die siedelten auch nachweislich im Erdbachtal.  Deswegen will das Erdbachium diese bis zum Ende der Saison 2019 präsentieren.

Geöffnet hat das Erdbachium jeden ersten und dritten Sonntag im Monat zwischen 14 und 17 Uhr. Der Eintritt kostet zwei Euro (ermäßigt ein Euro).